Marcello, Adèle d’Affry (1836-1879), Herzogin von Castiglione Colonna

23. April – 30. August 2015

Édouard-Théophile Blanchard, «Ritratto di Marcello, duchessa di Castiglione Colonna», 1877, olio su tela, Musée d'art et d'histoire Fribourg. [© MAHF/Francesco Ragusa]
Édouard-Théophile Blanchard, «Ritratto di Marcello, duchessa di Castiglione Colonna», 1877, olio su tela, Musée d'art et d'histoire Fribourg. [© MAHF/Francesco Ragusa]

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschungs-Zusammenarbeit des Museo Vincenzo Vela mit den Kunstmuseen von Freiburg (Schweiz), Pregny-Genf und Compiègne. Im Zentrum steht Adèle d'Affry, eine der wenigen Frauen, die sich in der europäischen Bildhauer-Kunst des 19. Jahrhunderts behaupten konnte. Als Tochter einer alten Freiburger Familie und als Ehefrau eines Vertreters der Familie Colonna aus Rom wurde sie Vertraute des französischen Kaiserspaars.

Adèle d'Affry legte sich 1863 das Pseudonym ‘Marcello' zu, um sich den Vorurteilen entgegen zu stellen, die in der Welt der Kunst in Bezug auf Geschlecht und gesellschaftliche Stellung galten. Sie war eine leidenschaftliche, für jene Zeiten moderne Frau und die Kühnheit ihres Entschlusses war ihr durchaus bewusst. Ihrer Identität begegnen wir auf halbem Weg zwischen der Weiblichkeit der Kleidung auf ihren fotografischen Portraits, und der oft androgyn wirkenden Monumentalität ihrer Heroinnen aus Stein.

Die Tessiner Station der Ausstellung vertieft Themen, die an den andern Standorten lediglich gestreift wurden: dazu gehören die Jahre des künstlerischen Anlaufs in Rom im Atelier des Urner Bildhauers Heinrich Max Imhof ebenso wie die Beziehungen zum Maler Gustave Courbet.

Begleitet werden Marcellos Arbeiten durch Hauptwerke von Carpeaux, Cordier und Courbet, welche südlich der Alpen bisher selten ausgestellt worden sind. 35 Jahre nach der letzten Retrospektive vereint der in drei Sprachen veröffentlichte Katalog Beiträge der wichtigsten Forscher zum Thema. Dabei wird auch das ansehnliche Quellenmaterial einbezogen, welches vom intensiven Leben Marcellos zeugt, das sich zwischen höfischem Leben und Bohème abspielte.

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