Pyramiden aus Erde und Farben im Museumspark

12. April 2013 – 23. Juni 2013

Petra Weiss
Petra Weiss

Nach ihrer letzten Einzelausstellung vor zehn Jahren (Petra Weiss. In Form und Farbe erzählt) kehrt die Keramikerin Petra Weiss mit fünf neuen Werken in das Museo Vincenzo Vela zurück, die von 12. April bis 23. Juni im Museumspark zu sehen sein werden. Dabei setzt die Künstlerin aus Tremona, die für ihre Arbeiten Ton aus Riva San Vitale verwendet, in neuer Weise Themen um, die ihr schon immer am Herzen lagen: die notwendige Bewusstwerdung im Hinblick auf die Natur; Energie, die durch das harmonische Zusammenspiel von Erde, Wasser, Luft, Feuer und Farbe frei wird; Tonsäulen und -pyramiden, deren farbliche Schattierungen den Himmel mit der Erde verbinden. Im Vergleich zu früheren Arbeiten gestaltet Petra Weiss ihre Keramikskulpturen mittlerweile heller, indem sie sie mit einer schimmernd weissen Pigmentierung umgibt - als handle es sich um gewaltige Papierblätter, auf die die Künstlerin ihre vielfarbigen Gedanken zeichnet, Symbole eines durchaus real wirkenden Alphabets, das aber keineswegs real ist. So führt Petra Weiss konsequent ihre Suche nach einer Formensprache weiter, die das Mysterium unserer Welt künstlerisch auszudrücken vermag.

Die Meteore von einst, jene konkaven Behältnisse, in denen sich Erde und Weltraum zu sammeln schienen, sind indessen architektonischen Konstruktionen gewichen: Pyramiden und Zikkurate ragen neben den allzeit geliebten Säulen empor, deren extreme Leichtigkeit ihrer - sic! - weissen Färbung zu verdanken ist. Besonders kunstfertig das Durchscheinen des rötlich-irdenen Ursprungsmaterials durch die "ziegelsteinartigen" Einzelkomponenten der Werke, womit Petra Weiss ihre Reflexionen über die enge Verbindung zwischen dem Schaffen von Keramikern und der Natur fortsetzt.

Als Tochter des Bildhauers Max Weiss geboren, absolvierte Petra Weiss ihre künstlerische Ausbildung zunächst in der Werkstatt des Töpfers und Keramikers Antoine de Vinck in Kraainem, in der Nähe von Brüssel, und darauf in Faenza im Atelier des Bildhauers Carlo Zauli, dessen Partnerin und Mitarbeiterin sie wurde. Mit kaum zwanzig Jahren hatte sie bereits den ersten Preis anlässlich des Internationalen Wettbewerbs für Kunstkeramik in Faenza gewonnen, erhielt alsdann zahlreiche Auszeichnungen in der Schweiz und dem Ausland und schuf in der Folge das monumentale Wandrelief für das Universitätsspital Zürich (Racconto, 1990-92). Sie war Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramik (1980-84) und trat als Expertin für Keramik beim Eidgenössischen Wettbewerb für angewandte Kunst (1988-1994) auf. Seit 2000 arbeitet sie auch mit anderen Materialien wie Marmor, Bronze und Glas. Im Jahre 2002 wandte sie sich dem Schreiben zu und initiierte ab 2003 einen interdisziplinären Dialog (Skulptur, Tanz, Musik) anlässlich spontan organisierter Veranstaltungen, die im städtischen und ländlichen Raum gehalten wurden (D'improvviso a Milano, 2003 sowie der Zyklus L'alfabeto della terra, 2003-04). 2008 gestaltete sie in den Steinbrüchen von Arzo eine Reihe von Bildhauerwerken aus lokalem Marmor für die Freiluft-Skulpturenausstellung in Vira Gambarogno. In den Jahren 2008-2009 schuf sie in der Brennerei "Terracotta Mantegazzi" von Riva San Vitale einen Skulpturenkomplex aus einheimischem Ton, der zunächst im Palazzo Comunale von Riva San Vitale, dann im Museo Internazionale della Ceramica d'Arte von Faenza (Italien), und schliesslich im Musée Ariana, dem Schweizer Museum für Keramik und Glas in Genf, ausgestellt wurde.

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