Vincenzo Vela

Bildhauer (* 3.5.1820 Ligornetto/TI † 3.10.1891 Ligornetto/TI)

Sohn von Giuseppe Vela und Teresa Casanova, wurde schon als Kind für den Beruf des Steinmetz und Steinbildhauers bestimmt. Um 1834 zog er zu seinem Bruder Lorenzo – ebenfalls Bildhauer, doch im Bereich Ornamentik – nach Mailand und setzte dort seine Lehre an der Dombauhütte fort. Nachdem er sich im Jahre 1835 an der Akademie von Brera eingeschrieben hatte, machte er sogleich bei schulischen Wettbewerben in diversen Fächern von sich reden. Seine Ausbildung zum Bildhauer vollendete er in der Künstlerwerkstatt des Benedetto Cacciatori (1793-1871).

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Im Jahre 1842 gewann er den Wettbewerb der Akademie von Venedig, wobei sein Werk durch eine stark ausgeprägte Unabhängigkeit von den klassischen Geboten des akademischen Skulptur-Unterrichts hervortrat. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1844 verfasste er verschiedene Arbeiten für öffentliche und private Auftraggeber. Seine Standbilder des Bischofs Luvini (1844) sowie «Das Morgengebet» (1846) lösten aufgrund ihrer drastischen Wirklichkeitsnähe heftige Diskussionen aus, fanden jedoch grossen Anklang in der Öffentlichkeit und bei der modern-fortschrittlichen Kritik.

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Im November des Jahres 1847 kämpfte er als Freiwilliger im Krieg gegen die Sonderbundskantone, wo er General Henri Dufour kennen lernte, den er einige Jahre später porträtierte (1849). Anschliessend beteiligte er sich an der Kampagne gegen die Vorherrschaft Österreichs in der Lombardei und insbesondere an den Aufständen der Tage von Como (1848). Nach der dort erlittenen Niederlage kehrte er nach Mailand zurück, wo er seine Tätigkeit als Porträt-Bildhauer und Gestalter von Grabmalen für die einflussreichsten Adelsfamilien wieder aufnahm.
Die Ausstellung des «Spartakus» 1851 in Brera weihte ihn zum Hauptvertreter der naturalistischen Schule und konsolidierte seine Stellung als Wortführer der Ideale des Risorgimento im Bereich der Skulptur. Nachdem er gezwungen war, die lombardische Hauptstadt zu verlassen, zog er im darauf folgenden Jahr nach Turin, wo er auf die Unterstützung eines liberal gesinnten Umfelds zählen konnte.

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Ab 1856 lehrte er als Professor für Bildhauerei an der Albertinischen Akademie. In der savoyischen Hauptstadt durchlebte er eine Zeit emsigen Schaffens, in der er sich wichtigen öffentlichen Auftragsarbeiten widmete und an nationalen und internationalen Ausstellungen teilnahm.
In Turin arbeitete der Künstler in drei verschiedenen Ateliers; eines davon ist in einem Aquarell von Tetar Van Elven (1831-1908) dargestellt, das sich in den Sammlungen des Museums befindet. Nach seinem Triumph anlässlich der Internationalen Weltausstellung in Paris im Jahre 1867 mit dem Bild «Die letzten Augenblicke Napoleons I.», das von Kaiser Napoleon III. erworben wurde, zog sich der Bildhauer in seine Villa in Ligornetto zurück.

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Die 80er Jahre waren von einer weiteren stilistischen Entwicklung und neuem Erfolg gekennzeichnet - dem Relief «Die Opfer der Arbeit» (1882-83) sowie den Standbildern des Agostino Bertani (1887) und des Generals Giuseppe Garibaldi (1889).
Nach dem Tod des Künstlers wurde dessen letzter Wille durch seinen Sohn Spartaco in die Tat umgesetzt: Er vermachte der Schweizerischen Eidgenossenschaft die Villa in Ligornetto sowie den gesamten künstlerischen Nachlass seines Vaters.

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